Unsere erste richtige Panne: Pumpen bis es schnarzt!

Wir waren gerade auf dem Rückweg auf der Autobahn, da wurde der Frosch immer langsamer. Till trat aufs Gas – es tat sich nichts! Was war los? Es schien, als wäre die Dieselzufuhr unterbrochen. Rauf auf den Standstreifen, doch ab 30km/h zog der Frosch wieder an. Komisch. Das Problem hatten wir noch nie. Aber nun ging es ja erstmal wieder - dachten wir. Wir sollten nur schnellstmöglich die Dieselfilter austauschen...

...Auf dem restlichen Heimweg war wieder alles in Ordnung, doch als wir Abends weiter nach Bremen fahren wollten, fing der ganze Spaß von vorne an. Natürlich wieder auf der Autobahn, doch diesmal standen wir auf der Seitenstreifen. Der Frosch ließ uns dennoch nicht im Stich und sprang ganz brav wieder an und wir fuhren zur nächsten Tankstelle. Erstes Filtermaterial hatten sie leider nicht. Also setzten wir unseren Weg nach Bremen fort, schließlich gab es da noch das Geburtstagskind Isa und wir wollten endlich dort ankommen, bevor ihr Geburtstag wieder vorbei war.

Wir waren natürlich sehr spät dran, aber es war dann trotzdem noch genügend Zeit um gemeinsam den einen oder anderen Prosecco zu trinken! Die Aufregung über den Frosch war erstmal vergessen und so versprachen wir Tobi und Silke, die beiden am nächsten Tag mit nach Verden zu nehmen, unserem nächsten Reiseziel. Pünktlich um 10 Uhr sollte Abfahrt sein und die beiden waren auch pünktlich am Parkplatz! Kaum hatten es sich die beiden gemütlich gemacht, fuhren wir vom Parkplatz runter und kamen richtig weit. Vielleicht 200 Meter? Denn dann fing das ganze Froschproblem von vorne an. Diesmal aber so heftig, dass er gar nicht mehr ansprang!

7,5tLKW halb auf einer einspurigen Straße und halb auf dem Gehweg. Und nun? Über den „ich-stehe-auf-Schienen-Anlasser-Trick“ ruckelten wir stoßweise von der Straße, runter vom Osterdeich in die nächste Parkplatzeinfahrt und blieben stehen. Ab nun ging gar nichts mehr. Wie gut, dass wir Tobi und Silke dabei hatten. Technische Unterstüztung für Till und eine weitere Frau zum zugucken für mich. Gemeinsam schauten Till und Tobi fachmännisch in den Frosch, bauten den Dieselfilter aus und stellten fest: kein Wunder. Der wurde in den letzten 20 Jahren nicht einmal ausgetauscht, so wie der aussieht! Nun musste ein Neuer her. Wie praktisch, dass wir nicht weit gekommen waren und quasi vor der Haustür von Isa und Marcus standen. Marcus wurde angerufen, um Till abzuholen und ins weit entfernte Osterholz zu fahren. Denn dort war die Mercedes Nutzfahrzeug Niederlassung, die unseren Dieselfilter vorrätig hatte! Tja, und wenn die Männer sich der Technik und dem Schrauben hingeben, dann können die Frauen sich eine Dose Prosecco aufmachen! Gesagt getan, hatten Silke und ich unser erstes Döschen in der Hand. Prost! Wir harrten aus bis die Jungs samt Filter zurück waren. Schnell eingebaut und dann gings los: „Pumpen bis es schnarzt!“ hieß Tills Devise, denn er erklärte uns Damen, der Karren springt nur wieder an, wenn der Filter mit Diesel vollgesogen ist. Sie pumpten und pumpten und pumpten. Der Frosch sprang nicht an.

Gegenüber war ein großer Autohändler samt Werkstatt. Tobi schraubte den Filter wieder ab und lies ihn in der Werkstatt mit Diesel auffüllen. Wieder angeschraubt, Frosch gestartet. Nichts. Gepumpt. Nichts. Gepumpt. Nichts. Auch kein Geschnarze. Inzwischen war es fast 13 Uhr und die Batterie auch bald leer. Plötzlich fanden Tobi und Till einen weiteren Filter unterm Frosch, der so schwarz war, dass sie ihn für ein angeschweißtes Teil des Motors gehalten hatten. Mercedes angerufen, Marcus angerufen, Marcus zu Mercedes geschickt, die in 15min schließen wollten. Silke und ich öffneten unsere vierte Prosecco-Dose – die Schnittchen waren inzwischen auch verputzt und die Batterie gab nun komplett ihren Geist auf. Was nun? ADAC – wozu ist man Mitglied? Kurze Zeit später tauchte der gute Mann vom ADAC auf. Ich glaube, er war schon geschockt, als er den grünen Frosch da stehen sah. Unter einem Mercedes-Wohnmobil hatte er sich mit Sicherheit was anderes vorgestellt. Marcus war mit dem Filter inzwischen auch wieder eingetroffen, doch auch Filter und ADAC-Mann konnten nichts retten. Der Frosch wollte nicht , und es endete mit dem Resultat, dass der ADAC Mann aufgab und alles auf eine kaputte Einspritzpumpe schob und wieder wegfuhr. Er rief nochmal in der Zentrale an, um irgendwas aufzutreiben, mit dem man uns nach Hannover zurückschleppen konnte. „Aber das kann dauern. Die melden sich dann:“ Weg war er.

Inzwischen war es auch 14.00h, Marcus lag wieder auf der Couch und wir versuchten es weiter alleine. Wir schlossen den Stromgenerator an, den wir vor einem Tag (!!) gekauft hatten, um die Batterie auf Vordermann zu kriegen. Der Frosch sprang wieder an! Aber das ganze nur für 2 Sekunden, dann soff er wieder ab. Keine Chance. Wir schickten Tobi und Silke zum Bahnhof, schließlich konnten wir nun auch nichts mehr tun, als warten. Prosecco half bei mir inzwischen auch nicht mehr. Was bis eben noch eine witzige Panne mit Freunden war, war inzwischen Horror mit Kopfkino. So waren Till und ich dann mit dem Frosch alleine. Der Stromgenerator lief, ich saß auf den Sandblechen, starrte Löcher in die Luft und Till pumpte. Schnarzte es? Wohl nicht. Warum nicht den Frosch starten und währenddessen pumpen, dachte ich als Till mich rief. „Starte mal!“ Ich drückte den Startknopf und merkte: Till hatte den gleichen Gedanken wie ich: starten und gleichzeitig pumpen, pumpen, pumpen. Er lief. Diesmal für 10 Sekunden! Und dann war es wieder vorbei. Also nochmal! Versuch zwei: starten und pumpen, pumpen, pumpen, pumpen! Und dann lief er. Er lief und lief und lief und lief! Als wäre nichts gewesen. Wir packen alle Sachen ein, wendeten und waren gespannt, ob er weiter laufen würde. Er tat es und tut es immer noch! Zwischendurch hatte er nochmal zwei kleine Verschlucker, denen wir jetzt auf den Grund gehen müssen. Vielleicht ist es ja einfach nur Luft im Schlauch und eine Entlüftung tut ihr übriges. Wir werden sehen!

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Kommentare: 1
  • #1

    EMILY710 (Samstag, 01 August 2009 22:53)

    Oha, DEN Vorfilter (Bild 3) hätte man ja auslöffeln können.

    Und den Trick mit pumpen UND anlassen kennt ihr jetzt ja.

    Nicht vergessen gründlich zu entlüften (ESP oben aufschrauben), die OM sind nirgendwo selbstentlüftend.

    Jens kalbtreiber@web.de