Albanien - beautiful & powerful!

Pickel-Bunker
Pickel-Bunker

„Albanien - a beautiful nature and a powerful spirit“ - so stand es gedruckt auf der Rückseite der Postkarte, die wir an den Gewinner unserer Verlosung geschickt haben. Und der Teil mit der Natur stimmt tatsächlich. Das mit dem Spirit können wir nicht unbedingt beurteilen, bisher haben wir nur ein paar Albaner etwas näher kennen gelernt, aber wenn es auf der Karte steht, wird es schon stimmen! 

 

WEITER GEHTS IM BUCH! ;-)

Man beachte den Regenbogen!
Man beachte den Regenbogen!

Die Natur hat uns das erste Mal so richtig beeindruckt, als wir den ersten Pass hinter Vlore erklommen hatten und runter auf die Küste Albaniens schauten: leicht bewachsene und schroffe Berge mündeten an einen hellen Strand der direkt ins türkisfarbene Wasser ging. Türkisfarben! Wer hätte denn damit gerechnet? Wir jedenfalls nicht. Die Sonne und der blaue Himmel mit seinen weißen Wölkchen machten das Naturspektakel perfekt. Sämtliches Ostblock-Fieber war verschwunden und ich war das erste Mal wirklich so richtig begeistert von Albanien. Vorher war ich mir noch nicht so sicher, jetzt schon! In Serpentinen ging es runter ans Meer, hier wollten wir die Nacht verbringen, einsam und allein. Doch so einsam und allein war es da unten dann doch nicht, mussten wir feststellen. Je näher wir kamen, desto aufgeregter wurde die drei Menschen dort unten. Sie konnten unsere Ankunft kaum mehr erwarten. Und dann sahen wir auch warum: der Mercedes Transporter hatte sich im Sand komplett festgefahren und sie hatten weder ein Abschleppseil (zusammengebundene Plastiktüten an der Stoßstange ließen darauf schließen) noch jemanden, der sie dort befreien konnte. „Differencial? Differencial?“ rief uns der eine hektisch entgegen. „Ja, Differencial.“ Die Differenzialsperre musste nicht in Einsatz kommen, die Jungs waren innerhalb von 5 Minuten befreit. Irgendetwas in Richtung „da müssen erst Deutsche kommen und uns rausziehen“ wollte er uns wohl mit Händen und Füßen mitteilen und als er eine fünf in den Sand schrieb wussten wir auch, wie lange sie hier bereits fest saßen: 5 Stunden! Die drei waren glücklich, tranken mit Till einen Raki und wir hatten drei neue albanische Freunde!

 

Nun konnten wir uns wieder ganz auf die Natur einlassen. Es war wirklich atemberaubend, trotz der überall herumstehenden Pickel-Bunker. Sie waren Einmann-Bunker und ich nannte sie Pickel-Bunker, weil sie aussahen wie Pickel und überall aus der Landschaft sprießten wie böse und unschöne Gesichtspickel, die man nicht will. Aber einer wollte sie damals in den 70ern und das war der paranoide Diktator Enver Hoxha, der nach Austritt aus dem Warschauer Pakt große Angst vor einer Invasion hatte. Also ließ er über 700.000 von diesen Stahlhelm-artigen Pickel-Bunkern erstellen und war beruhigt und die schöne Natur ziemlich versaut. Mal standen sie zu dritt nebeneinander, dann waren sie einzeln in Berghänge eingelassen oder waren in Reih und Glied zehnfach schon vom Berg zu erkennen. Sie waren überall und sie waren aus so gutem Beton gegossen, dass man sie aus der Natur nicht mehr entfernen konnte und nun standen sie herum,  bemalt oder als Zweitnutzen wie Futterbunker oder Geräteschuppen für Bauern. 

 

Jede Nacht hatte die Natur Regen, Sturm und heftige Gewitter für uns parat. Der Frosch wackelte heftig und sogar unser Solar-Lade-Regler sprang bei jedem Blitz auf grün um: „Sonne ist da, ich lade jetzt eure Batterien!“. Kurzfristig hatte ich in dieser Nacht, die gleich drei schlimme Gewitter  vorbei schickte, überlegt, in einen der benachbarten Pickel-Bunker umzuziehen. Ich lies es sein. Es regnete zu stark. Am nächsten Morgen war alles wie immer freundlich und sonnig, bis sich am Nachmittag und Abend wieder Gewitter ankündigten, aber nicht, ohne vorher wieder einmal einen wunderschönen runden Regenbogen zu spannen oder uns in der Dunkelheit mit dem wohl schönsten  Sternenhimmel zu beglücken. (Wir wohnen nämlich doch unter einer Käseglocke, denn sonst könnte ein Sternenhimmel niemals so gekrümmt im Meer bzw. hinter den Bergen verschwinden!)

Die Postkarte hatte also vollkommen Recht, wobei man es auch in „Albanien – a beautiful and powerful nature“ umwandeln könnte. 

 

 

 

 

Gewinnspiel

 

Und es gibt wieder eine Postkarte zu gewinnen! Die Natur in Albanien ist zwar traumhaft aber mit dem wachsenden Müllproblem wird es nicht gerade schöner. An welchem Platz warst du, wo dir die Tränen gekommen sind vor lauter Müll? Schreib uns deine Antwort als Kommentar und du kommst in die Verlosung für unsere nächste Postkarte!

 

Der Gewinner unseres Gewinnspiel Deluxe heißt Julian und hat einen Pickel-Bunker-Aschenbecher und einen Kühlschrankmagneten gewonnen! Juhuuu! Herzlichen Glückwunsch!

 

@Koenigsdorf: man merkt, du warst im Sommer in Albanien! :-)

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Kommentare: 13
  • #1

    Hase (Dienstag, 27 Oktober 2009 10:07)

    In der Türkei, genauer gesagt in den Randgebieten von Istanbul auf dem Weg Richtung Karabück war das, glaub ich.
    ...Ihr könnt ja dann den ultimativen Vermüllungsvergleich der verschiedenen Länder durchführen.

  • #2

    Ina (Dienstag, 27 Oktober 2009 10:08)

    In Porto am Strand. Kein Sand mehr vor lauter Müll.
    (wobei ich fast lieber einen großartigen Kühlschrankmagneten hätte)

  • #3

    Hoooolger (Dienstag, 27 Oktober 2009 11:23)

    Randgebiet von Rio de Janeiro. Die Menschen leben auf dem Müll und ernähren sich davon. Das Trink-Wasser ist schwarz. Angeblich sollen sie jetzt Strom und Kanalisation bekommen. Wenn das Geld nicht versickert...

  • #4

    oli s (Dienstag, 27 Oktober 2009 11:45)

    turmbühne fusion, vermüllter geht es nicht. wobei die fusion nicht immer urlaub ist!!! ;-)
    und in indien wird der müll einfach am straßenrand verbrannt.

  • #5

    Dr. Love (Dienstag, 27 Oktober 2009 12:19)

    in Marrokko, kurz hinter Tanger, ein Schock die ersten 30 km, und immer wenn man in die Nähe von großßen Städten kommt. Aber sonst ein schönes Lande mit netten Menschen.

  • #6

    Bernd Symons (Dienstag, 27 Oktober 2009 14:36)

    Hey, Ihr Zwei!

    Eigentlich wollte ich als notorischer Indienfan ja warten, bis die ersten Berichte aus Indien kommen - aber jetzt lese ich doch jeden einzelnen Eintrag mit Vergnügen! Was für eine unterhaltsame, flockige Schreibe!

    So manchem Leser meiner InderNettNews wird es ähnlich gehen, seit ich Euer Projekt am 2.10. vorgestellt habe (ca. 4000 Abos!):
    http://www.kerala-discovery.de/KD_Web/?000_INN/524091002.htm

    Da sind eine Menge Leute, die schon lange von einer Reise über Land nach Indien träumen.

    Mich persönlich würde interessieren, wie Ihr Euch hard-/softwaremäßig auf weltweiten Internetzugang ausgerüstet habt.

    Weiter gutes, gesundes Reisen und viele tolle Abenteuer wünscht Bernd!

  • #7

    Erzengel Gabriel (Dienstag, 27 Oktober 2009)

    La Paz, Bolivien. Eigentlich war es nicht so richtig der Müll, sondern eher der Gestank. La Paz liegt in einem gigantischen Kessel, in dem dem der Großteil der Gesamtbevölkerung des Landes lebt (60%?). Von der Hochebene (Altiplano) oben fließt ein schöner, breiter, recht sauberer Fluß in den Kessel hinein. Und ganz oben steht eine Fabrik neben der anderen, auch Deutsche Marken (Wella, Schwarzkopf) sind vertreten ... und Pumpen Ihre Abwässer munter in den Fluß. Unten angekommen ist da nur noch eine braun-gelbe, stinkende, schäumende Brühe in dem die Arme Bevölkerung sich und Ihre Kinder drin wäscht, und auch die Wäsche. Fand ich schon sehr krass.

    Mensch, Albanien scheint ja sonst echt ein Traumhaftes Land zu sein !! Genießt die Sonne und den Strand =8)

    Bleibt wohlbehütet und gesegnet,
    Euer Erzengel ;)

  • #8

    RESi (Mittwoch, 28 Oktober 2009 09:13)

    In Tills altem Zimmer in Eitze... Spässle gemacht... am Stadtrand von Mexico-City.

    Herzlicge Grüße -RESi-

  • #9

    Manuela (Mittwoch, 28 Oktober 2009 09:15)

    Das dreckigste was ich je erlebt habe, war in
    Tunesien (Hammamet). Überall Müll. Ganze Container
    mit Fisch wurden einfach so in der Walachhei
    abgeladen (geruchlich sehr intensiv).

    Ich freue mich immer eure Berichte zu lesen.

    Weiterhin wünsche ich euch ganz viel Spaß.

    Ganz liebe Grüße aus Bremen-Nord.

    Manuela

  • #10

    Werner (Mittwoch, 28 Oktober 2009 15:14)

    Mein "schönstes Müllerlebnis"? An einem See am Stadtrand von Kiew / Ukraine. Da wird gecampt und hinterher ... ex und hopp, aus dem Auge, aus dem Sinn. Ich hab erst mal immer 30 Minuten aufgeräumt.

  • #11

    Dicke Hummel (Mittwoch, 28 Oktober 2009 16:06)

    Kann mich Resi anschließen. Mexico-City bzw. die Außenbezirke. Wo bettelarme Menschen sich aus Pappresten eine 1qm-Hütte zusammenbasteln um eine Art von Dach über dem Kopf zu haben.

    Dicken Kuss von der immer noch dicken Hummel

  • #12

    Heinrich (Mittwoch, 28 Oktober 2009 18:27)

    ob in China, Russland,Indien, Ägypten u.a. gar nicht so weit entfernt auch: so in Berlin im Tiergarten - nach einem Grillwochenende!°

    LG
    Heinrich

  • #13

    Sebastian (Mittwoch, 28 Oktober 2009 19:42)

    Am schönen Strand auf Kreta.. da paddelst 50m raus und bekommst die schönsten Plastiktüten der Welt zu sehen