
Nachdem Ole auf der Fahrt nach Hampi viel Zeit im Frosch verbracht hatte, wollten wir die nächsten drei Tage für ihn wieder spannender gestalten. Sightseeing in Indien – da muss auch ein kleiner Entlebucher durch. Mittags konnte er den in langärmligen(!) Polyester-Sportanzügen(!) gekleideten Indern in der absoluten hirnschmelzenden Hitze (bestimmt 50 Grad in der Sonne!!) von seinem Schattenplätzchen unterm Frosch beim Cricket-Spielen zusehen, denn unser Stellplatz in Hampi war unter Bäumen direkt am Cricket Feld 500 Meter vor den ersten Tempelruinen. Laut Lonely Planet waren wir in der heißesten Zeit des Jahres nach Hampi gekommen und das Thermometer widersprach nicht: 35-40 Grad zeigte es im Schatten an. Wir schliefen Nachts auf dem Dach unter romantischem Sternenhimmel und nutzen die kühlen Morgenstunden (30 Grad) um mit Ole Hampi zu entdecken.
Es war als wären wir auf einem eigenen indischen Planeten gelandet. Die gesamte Landschaft dieses 700 Jahre alten Gebietes, das zu seiner Zeit mal eine Hauptstadt mit einer halben Millionen Einwohner und 43 Quadratkilometern Fläche war, bestand aus irrwitzigen Steinanhäufungen und unglaublich schönen Felslandschaften. Es hatte absolut nichts mehr mit der typischen indischen Landschaft zu tun, die wir sonst zu sehen bekommen hatten. Es war faszinierend und atemberaubend schön. Zwischen und auf diesen Felsen hatte man vor 700 Jahren haufenweise Tempel errichtet, wo man zu Shiva, Ganesha, Lakshmi und weiteren zahlreichen Götterbildern beten konnte. Da konnte die Akropolis in Athen wirklich einpacken!
Um alle diese Tempel zu besichtigen, brauchte man Tage und ein Fahrrad. Wir entschieden uns dafür, nur die wichtigsten Tempel zu sehen und mit Ole zu laufen oder Riksha zu fahren. Für Tempel-Besichtigungen, wo ein Hund nicht erlaubt war, und für schnelle Erledigungen mieteten wir uns einen Roller, der noch schrottiger war als die olle Klapperkiste in Agonda. Egal, Hauptsache mobil!
Wir waren innerhalb von wenigen Stunden bekannt wie ein bunter Hund, wegen eben genau diesem. Kaum gingen wir den Hampi Bazaar entlang, der Hauptgeschäftsstraße in Hampi, bellten von allen Seiten die Hunde und die Leute guckten. Wir machten einen Abstecher zum Fluß und auch hier wurde Ole lautstark empfangen und sein Baden kommentiert. Nachdem Ole nun Profi im Riksha-Fahren war, hatte er auch keine Angst mehr, das erste Mal Boot zu fahren. Die mitfahrenden Touristen schon eher. Auf der anderen Seite des Flusses konnte sich Ole so richtig ausleben: es hieß auf Felsen zu klettern, was der kleine Schweizer mit Bravour meisterte und wir einen herrlichen Blick über Hampi geniessen konnten. Wir nahmen Ole überall hin mit – selbst im Internetcafe war er kein Problem. Zurück am Frosch bekamen wir bzw. Ole regelmäßig Besuch, wo er sie aber alle bellend auf Sicherheitsabstand hielt. So konnte Till in Ruhe „die Sieben Zwerge“ (unsere neue Mega-Super-Deluxe-7-Horn-Druckluft-Fanfare) einbauen und ich noch weiter den Frosch an seinen ausgebesserten Stellen im hübschen indischen „Bus-Green“ streichen.
Natürlich wurden wir überall gefragt, wie Ole denn heißen würde. Und da wir wussten, dass sie Ole dann ständig rufen würden, behaupteten wir, er würde Rüdiger heißen. Was für ein Name! Denn alle verstanden Huligar (oder so ähnlich) – was auf Hindu wohl soviel bedeutet wie „netter Tiger“! Damit hatte Ole die Herzen gewonnen und wir auch, weil wir unserem Hund einen indischen Namen gegeben hatten!
GEWINNSPIEL:
Für jeden neuen Blogartikel verlosen wir je eine Postkarte. Da wir bald nach Nepal einreisen, müssen wir Ole einen neuen Namen geben. Wie soll er dort heißen? Wir sind gespannt auf eure Vorschläge!
Der Gewinner ist Hooolger! Herzlichen Glückwunsch!
Kommentar schreiben
Hooolger (Samstag, 03 April 2010 01:03)
Ich wäre für Edmund! oder Tenzing :)
Der Lange (Montag, 05 April 2010 13:31)
oder wie wäre es mit BABU für den edlen Ole?
Hase (Dienstag, 06 April 2010 11:58)
Samson
toby (Dienstag, 06 April 2010 13:17)
NETTER TIGER ist klasse. LOL
die Hummel (Mittwoch, 07 April 2010 14:07)
Phul - gesprochen wie Fuhl (oder Fool auf englisch) - heißt Blume. Und er hat doch so ein blumiges Wesen.