
Indien – ein Land voller Tempel und Spiritualität. So hatten wir es uns vorgestellt. Doch die einzige wirkliche spirituelle Gänsehaut-Erfahrung hatten wir bisher nur am Goldenen Tempel in Amritsar gemacht. So hofften wir auf eben genau dieses Gänsehaut-Gefühl, wenn wir den Baum in Bodh-Gaya besuchten – der Baum unter dem Buddha seine Erleuchtung fand!
Nach anstrengenden Tagen auf dem Weg nach Norden – Indien derweil im absoluten Hitzerekord – freuten wir uns über den National Highway 2, der tatsächlich bis Bodh-Gaya zweispurig in beide Richtungen blieb. Ein kleiner Strohhalm, an dem man sich festhalten konnte, und der einen für einen kurzen Moment entspannen ließ. Kaum in Bodh-Gaya angekommen, befanden wir uns wieder mitten drin im Gewusel. Überall waren Menschen, die in Busladungen angekarrt wurden. Wir parkten den Frosch im Schatten und hatten natürlich beim Aussteigen wieder einen Schwung Inder um uns versammelt. „Which country? What´s your name? What´s your profession?“ waren wieder die Standardfragen, die wir inzwischen an die Tausendmal beantwortet hatten. Hört das denn nie auf? Wir nahmen Ole und den Reiseführer und schauten erstmal, wo denn der Buddha-Baum sein sollte. Über einen großen Platz, vorbei an diversen Ständen mit Gedöns, das auch wir nicht brauchten und das man sich auch nicht anschauen durfte, sonst war man sofort in ein nie enden wollendes Verkaufsgespräch verwickelt, fanden wir den Weg zum Tempel. Alleine auf diesen hundert Metern wurden wir mal wieder von jeder Person, die uns entgegen kam, angequatscht. Ein „No“ wurde grundsätzlich ignoriert und selbst wenn wir nicht mehr antworteten, hörten sie nicht auf. Eine Bettlerin klebte uns den gesamten Weg an der Seite und erst als Ole sie zum hundertsten Mal anknurrte und anbellte und ich ihm ein bißchen mehr Leine gab, ließ sie uns in Ruhe.
Wir durften Ole mit in die Tempelanlage nehmen und fanden dort eine kleine Wiese, wo wir uns erstmal mit Reiseführer, Keksen und Wasser ausbreiteten. Doch die Ruhe währte nicht lang und wir waren
wieder Anschauungsobjekt Nummer Eins für jeden. Hinter uns machten es sich die Leute auf den Bänken gemütlich und Handymusik dröhnte aus allen Richtungen. Es störte sich keiner daran, dass wir
eigentlich in einer heiligen Tempelanlage waren. Till und ich drehten abwechselnd eine Runde über die Anlage, um zu Schauen, wo sich denn der heilige Baum befinden würde. Er stand direkt hinter
dem großen Tempel, den man umrunden sollte, damit es Glück bringt. Ich ging einmal meine Runde und entdeckte überall „Silence“ Schilder in Augenhöhe. Als ich beim Buddha-Baum ankam, saßen hier
überall Menschen drum herum. Sie meditierten, beteten oder schauten sich den Baum an. Als ich vorbei ging, sprangen zwei Inder vor meine Nase und riefen: „Which Country? Which country?“ Ich
konnte es nicht glauben, dass sie selbst an diesem heiligen Ort, wo um Ruhe gebeten wird, nicht aufhören konnten zu nerven! Ich ignorierte sie und freute mich auf den nächsten Morgen. Wir wollten
zum Sonnenaufgang hier sein und unter dem Baum meditieren.
Natürlich haben wir uns unsere Meditation ruhig und spirituell vorgestellt. Doch auch hier lagen wir mal wieder falsch. Auch um fünf Uhr morgens sind die Inder schon auf den Beinen, um Touristen
gehörig auf die Nerven zu gehen und ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Und als wir am Buddha-Baum endlich unsere zwanzig Minuten spirituelle Ruhe finden wollten, holte einer der anwesenden
Mönche sein Handy heraus und telefonierte fröhlich vor sich hin....Im Reiseführer stand, dass der Dalai Lama hier regelmäßig seine Wintermonate verbringen würde...dass er sich das allerdings
tatsächlich antut, können wir uns beim besten Willen nicht vorstellen.
GEWINNSPIEL
Wir verlosen, wie gewohnt, eine Postkarte! Heute suchen wir eure schönsten, lustigsten oder liebsten Weisheiten. Z.B.
"Tu was du willst – aber nicht, weil du musst." (Buddha) oder
"Wenn du glaubst es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her" (Olli Kleen)
Wir freuen uns auf viele Weisheiten! :-)
Herzlichen Glückwunsch an die Gewinner unserer letzten 6 Gewinnspiele:
Hase (wir hupen 858 x in 6 Stunden!!)
Hoooolger
die Hummel
Erzengel Gabriel
der Lange
Heinz (bitte schick uns deine Adresse!)
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Nina (Samstag, 01 Mai 2010 13:37)
"Man soll keine Dummheit zweimal begehen, die Auswahl ist schließlich groß genug." (Jean-Paul Sartre)
Schönen ersten Mai! :)
Hase (Samstag, 01 Mai 2010 17:04)
Mehr hilft mehr! (Sveni)
die Hummel (Sonntag, 02 Mai 2010 16:51)
Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen. (Don Bosco)
Erzengel Gabriel (Montag, 03 Mai 2010 14:49)
Lebe nur einen einzigen Augenblick ...
... genau _diesen_ (Erzengel Gabriel)
Cool, wieder eine Postkarte gewonnen *freu*
@Amelie: wegen der 858 Hupen ... ich hätte Dich ja für Fleissiger gehalten >>>8)==)
Blessed be,
der Erzengel
Hooolger (Montag, 03 Mai 2010 19:22)
In der Höhe fliegt der Adler allein.
Alexander (Dienstag, 04 Mai 2010 10:05)
Wer zu groß ist für kleine Aufgaben ist meistens zu klein für große Aufgaben
Der Lange (Donnerstag, 06 Mai 2010 16:57)
Erst wenn der letzte Baum gerodet,
derletzte Fluss vergiftet,
der letzte Fisch gefangen,
werdet ihr feststellen,
dass man Geld nicht essen kann!
Ach ja, die zweite Karte ist übrigens auch angekommen. DANKE
Franzi (Freitag, 07 Mai 2010 14:18)
"Wer kein Ziel vor Augen hat, kann auch keinen Weg hinter sich bringen."
Dieser Satz steht auf meinem Hintergrundbild am PC, das entstand, als wir auf dem Weg zum Preikestolen waren. An der Stelle war mir noch nicht klar, dass wir die Felswand im Hintergrund tatsächlich hoch müssen.
Kaspar Zimmerli (Freitag, 21 Januar 2011 15:17)
Hei Ihr Lieben, hab noch einen, viel zu spät ich weiss, unter Overlandern:
Lieber einen schlechten Tag auf der Strasse als einen Guten bei der Arbeit".
He, das ist doch was. Nachträglich herzliche Gratulation zu Eurem Nachwuchse. Aus dem winterlichen Kanada mit reparierter Achse, Kaspar und Claudia