Durch den Iran

Nach jeweils einem Tag Tabriz und Teheran ging es nach Esfahan. Für die Biker und Mitfahrer zum Hotel, für uns und unseren Bus in die Werkstatt. Die Bremsen mussten gecheckt werden, ein Ölwechsel war fällig und der Auspuff musste geschweißt werden. Wir trafen uns mit Ahmad – dem Werkstattboss – an der Uni vor Esfahan. Im Konvoi fuhren wir durch Esfahan zu seiner Werkstatt. In diesem ganzen Gewimmel von weißen hektischen iranischen Kleinwagen war Ahmad natürlich an einer Ausfahrt verschwunden. Wo war er abgebogen? 

Wir kannten die GPS Koordinaten nicht – als wir letztes Jahr dort waren, war unser GPS vom Frosch-Einbruch in Persepolis noch kaputt. Wir fuhren rechts ran und fragten einen Iraner, ob er für uns bei Ahmad auf dem Handy anrufen könne. Er half uns und nach kurzer Zeit war Ahmad wieder da und wir 10min später auf seinem Werkstatt-Hof.  Für unsere beiden Mitfahrer erstmal ein kleiner Schock. Denn eine iranische Werkstatt sieht nicht aus wie eine deutsche Werkstatt. Es ist ein ummauerter Hof, dank leichtem Regen wurde der Boden schön matschig und der Geruch – naja, Abgas- Diesel- Öl- Schmutz-Gestank halt. Es wurde inzwischen dunkel und während Ahmad ein Taxi für Jürgen und Eva bestellte, lud er, wie sollte es anders sein, zum Tee ein. Nachdem Eva und Jürgen samt Gepäck auf dem Weg zum Hotel waren, verließen Ahmad und seine Mitarbeiter auch den Werkstatthof – wir waren alleine.

 

Am nächsten Tag ging es gleich los mit Bremsencheck. Neue Bremszylinder wären toll gewesen. Leider für unseren Bus nicht erhältlich. So wurden die alten wieder fit gemacht und sollten die nächsten 2-3 Jahre halten. Der Auspuff wurde erneuert, der Ölwechsel gemacht und eine neue ordentliche iranische Bus-Druckluft-Hupe mit viel Wumms angebracht. Nach zwei Tagen auf dem Hof war ich froh, dass es endlich weiterging. Ich verbrachte mit beiden Kindern die meiste Zeit im Bus – mit zugezogenen Gardinen (dann konnte das Kopftuch ab) – und es war schön warm. Zwei Tage Leben wie in einer Büchse. Theo konnte nicht immer raus, weil es regnete und sich der ganze Hof in ein Schlamm- und Öl-Lachen-Loch verwandelt hatte. Leider haben wir von Esfahan diesmal nichts gesehen. Hoffentlich auf dem Rückweg.

Wir sammelten die Biker und Mitfahrer am morgen beim Hotel auf und nach einem ordentlichen Frühstück ging es los Richtung Shiraz. Ein Tag Shiraz bzw. Persepolis und weiter gings nach Yazd. Manch Biker wollte am darauffolgenden Tag auch gleich weiter – die Faszination der Lehmstadt zog dann doch nicht jeden in seinen Bann. Und so trennte sich die Gruppe für einen Tag und drei der Biker fuhren weiter Richtung Kerman, um sich die vom Silk Road Hotel als zwei Tages-Trip angepriesenen einmaligen Höhlen zwischen Yazd und Kerman anzuschauen. In Kerman kam die Gruppe wieder zusammen und weiter ging der Ritt über Rayen nach Bam und Zahedan…

 

(Fotos: Harald E., Daniel, Amelie)

 

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Kommentare: 1
  • #1

    goawolff (Mittwoch, 28 November 2012 14:48)

    Bild 2#
    ... ich glaube ja immernoch dass Till in diesem Moment nur ganz aus VERSEHEN den Schlüssel im Bus auf "Abfahrt" gedreht hatte....