Wir haben ein Gas-Leck

Seit Spanien roch es permanent nach Gas und die Verbrauchsanzeige am Tank zeigte einen enormen Verbrauch. Verdammt. Wir hatten ein Gasleck. Zum Glück befand sich das Leck irgendwo außerhalb unseres Wohnraums unten in der Gasklappe und scheinbar auch nicht so stark, denn der Gaswarner, der nun direkt neben dem Tank platziert wurde, schlug nicht aus. Vielleicht war das Warn-Teil auch einfach Mumpenware, denn der Gasgestank war schon extrem in der Klappe - der Verbrauch übrigens auch.

In Coimbra fand Till heraus, dass das Reduzierstück an der Gasleitung einen Haarriss hatte. Ansich ein schnell zu behebendes Problem. Dumm nur, dass es genau diese Schraube nirgendwo zu kaufen gab. Weder im Baumarkt, noch im Campingladen, noch bei einem Autogas-Umrüster. Till fing an Campingkataloge und das Internet zu durchsuchen und fand eine Campingausrüsterseite, wo ein Chatfenster aufpoppte "Guten Tag, was kann ich für Sie tun?" Till erklärte das Problem und so chatteten sie hin und her und der gute Chat-Master machte sich ebenfalls auf die Suche nach dem Reduzierstück. Erfolgreich. Für ihn, denn bei so viel Einsatz bestellten wir. Till funkte zudem auch noch Jana und Stephan, die Busvorbesitzer, an. Stephan konnte sofort sagen, wo man das Reduzierstück bekam und so hatten wir schlißlich zwei Stück, eines davon würde schon passen. Alles wartete bald bei Tills Mutter fertig zum Versand - aber wohin schicken lassen? Beim Adac nachgefragt, ob sie uns bezüglich Anlieferadresse weiterhelfen könnten. Konnten sie nicht. Beim Autogas-Umrüster gefragt, ob wir die Sachen dorthin schicken lassen können. Kein Problem. Zum Glück hatten Steffi und Olaf eine noch viel bessere Idee: Die Eltern von Freunden wohnten an der Algarve, vielleicht konnten wir das Paket ja auch dahin schicken. Wir bekamen eine Emailadresse und ein paar Minuten später schon eine Antwort auf unsere Anfrage samt Adressangabe! Das Paket ging auf die Reise und wir mussten nicht 2 Wochen in Coimbra ausharren, sondern konnten entspannt weiterfahren.

Nachts ließen wir die Gasklappe angelehnt, damit der immer stärker werdende Gasgestank schön nach draußen abzog, wenn wir kein Gas brauchten, drehten wir den Hahn zu. Nach 3 Wochen war der Tank wieder nahezu leer. Ich kam gerade vom Joggen zurück, freute mich auf eine heiße Dusche und das frisch gebackene Brot im Ofen. Quatschte noch ne Runde mit Steffi und Olaf, dass wir wohl die Tage los müssten zum Gastanken und ob sie eine LPG Tankstelle kenne würden. Leider nein. Die Geister, die ich rief... Kaum beim Bus sehe ich, dass die FahrRäder wieder festgezurrt sind. Häh? Till guckte aus der Tür: "Bad news, baby. Gas ist leer und die Batterien übrigens auch." Na super. Keine warme Dusche, unfertiges Brot, ne kalte Nacht, kein Strom... Wir hatten die Wahl: jetzt losfahren und durchs Fahren Batterien laden oder Genertor raus. Wir entschieden uns für die abrupte Abfahrt, eine Nacht oben beim Supermarkt parken, morgens einkaufen und dann los, LPG Tanke suchen. Guter Plan, so hatten wir wenigstens geladene Boardbatterien und zudem auch am Abend noch 3G Internetempfang in Vila do Bispo.
Der LPG und Post Gott meinte es zudem am nächsten Tag auch noch gut mit uns, erst zauberte er eine LPG Tanke direkt an unsere Ausfahrtstraße in Lagos Richtung Portimao und dann bekamen wie die Info, dass unser Paket angekommen war. Ende gut, alles gut. Das Reduzierstück vom Campingausrüster passte mittelmäßig, das von Stephan haargenau. Der Tank ist wieder voll und wir können keinen weiterem Gasaustritt feststellen. Danke Stephan, Steffi und Olaf, Gerhard und Gudrun und Anke und Konrad!


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